BC Karlsruhe erfolgreichster Verein im Land (Jugend u12)

Am 26.11.16 fanden in Freiburg die Badischen Mannschaftsmeisterschaften der männlichen und weiblichen u12 statt. Der BCK qualifizierte sich sowohl mit der Jungen- als auch mit der Mädchenmannschaft.

Um 7:30 Uhr startete eine 40-köpfige Gruppe bestehend aus Athleten, Eltern, Geschwistern und Betreuern mit dem Reisebus in Richtung Freiburg. Leider fehlte krankheitsbedingt der in dieser u12-Saison ungeschlagene Badische Meister Samuel Schneider. Bei den Mädchen fiel zum Glück keine Kämpferin aus.

Zunächst waren die Jungen dran, die vor zwei Wochen zum Nordbadischen Mannschaftsmeister gekürt wurden und trotz Samuels Ausfall zu den Mitfavoriten unter den 10 Teilnehmern zählten. Der erste Gegner war der Fünftplatzierte der Südbadischen Meisterschaften Rot-Weiß Lörrach.

Den Auftaktkampf machte der etatmäßige u10er Jakob Becker bis 31kg, der seinen Gegner dominierte und schließlich vorzeitig besiegte.
Im zweiten Kampf gewann das Geburtstagskind Julian Mandel (34kg) ebenfalls vorzeitig und erhöhte auf 2:0.
Auch bis 37kg gewann der BCK vorzeitig durch Marcel Bechtold.
Bis 40kg zündete Kaan Sinangin (Jahrgang 2007) ein Feuerwerk aus Würfen und Haltegriffen ab, bevor er seinen Gegner schließlich ebenfalls vorzeitig besiegen konnte. Damit stand es uneinholbar 4:0 für den BCK.
Davyd Malyy machte bis 43kg kurzen Prozess und erhöhte auf 5:0.
Bis 46kg gewann Philipp Scheuerpflug kampflos.
Den Schlusspunkt setzte im Schwergewicht +46kg Maxim Schwarz durch einen Ippon für O-soto-gari gleich zu Kampfbeginn.

Damit erzielt der BCK das Maximalergebnis von 7:0 (Unterbewertung 70:0) gegen RW Lörrach.

Daraufhin folgte bereits das Halbfinale. Gegner war der JC Marbach, der seinerseits die Kampfgemeinschaft JC Ettlingen/TV Bruchhausen knapp besiegen konnte und vor zwei Wochen Zweiter der Südbadischen Mannschaftsmeisterschaften wurde. Da sich unser zuverlässiger Punktesammler Marcel Bechtold (Badischer Vizemeister) gegen Lörrach verletzte, stellte sich die Mannschaft fast von alleine auf.
Bis 31kg wurde Jannis Schwichtenberg für Jakob Becker eingewechselt. Jannis kämpfte souverän und brachte durch eine Waza-ari-Wertung den BCK 1:0 in Führung.
Julian Mandel hatte es bis 34kg mit einem extrem passiv eingestellten Gegner zu tun, der im Kampfverlauf drei Strafen kassierte und damit einen deutlicheren Sieg von Julian verhinderte.
Nikita Ogol vertrat Marcel bis 37kg und dominierte den Kampf von Beginn an. Die Kampfrichter verpassten es jedoch, dem Marbacher eine Strafe zu geben. Als Nikita dann für einen Tani-otoshi-Angriff bestraft wurde, war der Kampfverlauf auf den Kopf gestellt und der Vorsprung schrumpfte auf 2:1.
Der etatmäßige u10er Kann Sinangin kämpfte lange verbissen und furchtlos gegen seinen körperlich überlegenen Kontrahenten mit, gab jedoch kurz vor Ende vorzeitig den Kampf ab. Zwischenstand 2:2.
Davyd Malyy beruhigte jedoch umgehend die Nerven der Karlsruher Anhänger durch seinen schnellen Sieg bis 43kg – 3:2.
Philipp Scheuerpflug hatte bis 46kg wieder keinen Gegner, was bei diesem knappen Punktestand jedoch niemanden störte. Es war das entscheidende 4:2.
Im Schwergewicht musste sich Maxim seinem deutlich größeren Gegner geschlagen geben, so dass der Mannschaftskampf schlussendlich 4:3 für den BCK endete.

Im Finale erwartete den BCK wie schon im Vorjahr der JSC Heidelberg, der überraschend den PS Karlsruhe im Halbfinale schlug. (Der JSC Heidelberg wurde bei der Bezirksmannschaftsmeisterschaft lediglich Vierter hinter BCK, PSK, Ettlingen/Bruchhausen.) Trotz der Ausfälle der Punktegaranten Marcel und Samuel schien jedoch alles möglich für den Fall, dass zwei der drei Schlüsselkämpfe (37kg, 43kg, 46kg) gewonnen würden.
Aber der Reihe nach:
Bis 31kg gewann Jannis Schwichtenberg wie schon bei den Bezirksmannschaftsmeisterschaften vorzeitig und stellte die 1:0 Führung her.
Auch Nikita hielt sich bis 34kg vorbildlich an den „Matchplan“ und gewann vorzeitig den Kampf, womit es 2:0 stand.
Julian rückte in die Gewichtsklasse bis 37kg auf. Julian, im Frühjahr Badischer Meister bis 31kg, stand dabei Felix Bächle, seines Zeichens Badischer Meister bis 34kg, gegenüber. Julian erwischte den besseren Start und hatte Felix zunächst gut unter Kontrolle. Der Kampf wurde jedoch offener und Julian kassierte etwas überraschend eine Strafe, so dass der erste Schlüsselkampf knapp verloren ging.
Auch bis 40kg blickte man in die fragenden Gesichter der Zuschauer. Kaan wurde drei Mal identisch mit Tani-otoshi (ein Körperseitwurf nach hinten) geworfen: Eine Technik wurde mit Waza-ari bewertet und die beiden anderen mit Shido bestraft. Schließlich verlor Kaan durch die bewerte Technik, womit es 2:2 stand.
Davyd Malyy, amtierender Badischer Meister, stand bis 43kg Til Banse, amtierender Nordbadischer Meister, gegenüber. Davyd dominierte den Kampf und griff ununterbrochen an. Zwei Außensicheln (Ko-soto-gake) hätten mit etwas Glück zu Yuko bewertet werden können und eine Bestrafung des Gegners für Inaktivität war längst überfällig. Stattdessen bekam Davyd eine Strafe, da er aus dem Kampfgeschehen heraus das Bein des Gegners berührte – jedoch nicht aktiv danach griff. Das Ergebnis stellte den Kampfverlauf auf den Kopf und der Frust saß bei den Karlsruher Anhängern nach dem Fehlurteil tief.
Philipp Scherpflug ließ sich bis 46kg vom Frust über den Vorkampf nichts anmerken und warf seinen Gegenüber nach wenigen Sekunden Ippon für O-goshi. Damit stand es 3:3.
Doch Maxim Schwarz sollte die Sensation gegen den erfahreneren Heidelberger nicht gelingen, so dass sich der BCK mit 4:3 geschlagen geben musste.

Es gehört zu den bitteren Erfahrungen des Sports, dass man trotz herausragender Moral – zwei Punktegaranten wurden kompensiert – sowie tollen Leistungen um den verdienten Erfolg gebracht werden kann und sich am Ende über einen respektablen zweiten Platz nicht so richtig freut.
Trotz allem ein Kompliment an den JSC Heidelberg, der uns erneut im Finale der LMM schlug und seinen Badischen Mannschaftsmeister-Titel damit verteidigen konnte. Das verdient uneingeschränkten Respekt.

Zusammengefasst:
BCK – RW Lörrach 7:0
BCK – JC Marbach 4:3
BCK – JSC Heidelberg 3:4

Im Anschluss wurde es dann bei den Mädels Ernst. Als Nordbadischer Vizemeister wollte die Mannschaft um Trainer Jens Bausch auch in diesem Wettkampf wieder um die Medaillen mitkämpfen. Unterstützt wurden die Athletinnen durch drei Bundesligakämpferinnen der Damenmannschaft, welche lautstark anfeuerten und mit Rat und Tat zur Seite standen.
Zu stoppen waren die Mädels des Budo-Clubs dann erst im Halbfinale durch den späteren Badischen Meister aus Marburg. Bis 30kg ging Teresa an den Start, nach einem sehr engagierten Kampf, der am Ende ohne Wertung blieb, setzt sich die Karlsruherin dennoch verdient durch und sorgte für die 1:0 Führung. In den darauffolgenden Kämpfen bis 33kg und 36kg hatten Darya und Ellen das Nachsehen. Johanna sorgte anschließend mit ihren Blitzsieg in der Klasse bis 40kg, durch einen Fußwurf , für den 2 zu 2 Ausgleich. Leider konnten Selina und Sanja gegen die erfahrenen Kämpferinnen aus Marburg keine Punkte mehr sammeln. Dadurch, dass die Klasse über 48kg nicht besetzt werden konnte, ging der Mannschaftskampf leider mit 5:2 verloren. Auch wenn das Ergebnis eindeutig wirkte, war der Budo Club an diesem Tag das Team, welches der Mannschaft aus Marburg die meisten Punkte abnahm. Selbst das Finale gewannen die Kontrahentinnen klar mit 6:1.
Im kleinen Finale ging es für die Kalsruher Mädels gegen Haltingen. Auch hier sorgte Teresa mit ihrem Auftaktsieg für die 1:0 Führung. Auch Darya, für die es erst der zweite Judo-Wettkampf in der jungen Judolaufbahn war, beförderte ihre Gegnerin mit vollem Punkt auf die Matte. In der Klasse bis 36kg ging diesmal Rosa an den Start und tat es ihren Vereinskameradinnen gleich. Nach wenigen Sekunden und einer schönen Fußtechnik stand es 3:0. Ellen konnte mit einem Sieg in der Klasse bis 40 bereits alles klar machen. Sie beherrschte den Kampf und setzte die Gegnerin unter Druck. Es fehlte jedoch die entscheidende Idee um die Gegnerin zu Fall zu bringen, sodass eine Strafe auf Seiten der Karlsruherin den ersten Punkt für Haltingen bescherte. Johanna, diesmal eine Klasse über ihrem eigentlichen Gewicht, setzte sich gewohnt souverän durch und sichert mit dem 4:1 den Medaillenrang. Den Schlusspunkt setzte Aenne in der Klasse bis 48kg, welche ihre Gegnerin im Bodenkampf nicht mehr aus dem Haltegriff entkommen ließ. Durch die fehlende Gewichtsklasse lautet der Endstand 5:2 für den Budo-Club Karlsruhe, was gleichbedeutend mit der Bronzemedaille bei den Landesmeisterschaften u12, dem höchsten Wettbewerb der Klasse, ist. Dementsprechend groß war die Freude bei Trainer und Team.

Nachdem erfolgreichen Wettkampf ging es gemeinsam mit dem Bus nach Karlsruhe. Dort angekommen wurde zusammen mit der Jungen- und Mädchen Mannschaft zu Abend gegessen. Anschließend verbrachten sie den Abend mit Spielen und Programm um dann in der Alten Reithalle zu nächtigen. Hundemüde ging es nach dem gemeinsamen Frühstück am Sonntagmorgen wieder nach Hause.