Kerstin WagnerAktuelles, Judo, Liga

Frauen des BCK starten mit Unentschieden in die neue Saison der Judo-Bundesliga

Der Jubel war groß, als Tanja Schmadel in der voll besetzten Alten Reithalle mit einem Sumi-Gashi (eine sogenannte „Eckenkippe“) ihre Gegnerin Anja Schneider auf die Schultern brachte und beim Stand von 6:6 den siebten Mannschaftspunkt für die Frauen des Budo-Clubs Karlsruhe (BCK) im Kampf gegen den JC Wiesbaden erzielte. Schmadels Sieg in der Klasse bis 48 kg bedeutete, dass die BCK-Frauen im ersten Bundesligakampf der neuen Saison zumindest ein Unentschieden sicher hatten. Wie schon im ersten Kampf zwischen Schmadel und Schneider war es ein enges Gefecht, das beide Male in die Verlängerung (Golden Score) ging. Während in der ersten Runde noch Schneider die Oberhand behielt, hatte Schmadel im zweiten Kampf das bessere Ende für sich und die BCK-Frauen konnten es verschmerzen, dass Teamkapitänin Anke Kaiser im letzten Kampf in der Klasse bis 57 kg gegen die deutsche U-21-Meisterin Helene Riegert unterlag.
Am Ende stand ein leistungsgerechtes 7:7 (3:4)-Unentschieden, auch wenn Anke Kaiser von einem „verlorenenen Punkt“ sprach, „der uns vielleicht irgendwann fehlen wird“. Kaiser bezog sich dabei vor allem auf die Niederlage, die sich Salome Steinebrunner in der ersten Runde der 63 kg-Klasse gegen Rabea Hohmann trotz einer Führung kurz vor Kampfende einhandelte. Die 16-Jährige, die im Karlsruher Sportinternat lebt, zeigte einen beherzten Kampf, „aber man hat gesehen, dass da noch die Erfahrung fehlt, eine solche Führung über die Zeit zu bringen“, meinte Kaiser, die dennoch voll des Lobes über ihre junge Kämpferin war, „die ihren Weg machen wird“. Voll des Lobes war sie auch über Samira Bock, die ihre beiden Kämpfe in der Klasse bis 70 kg ganz souverän gewann und auch die Serbin Una Swetlana Tuba zeigte mit zwei Siegen, dass sie eine Bank in der Klasse bis 78 kg ist. Die weiteren Punkte zum 7:7 steuerten Larissa Greis und Ellen Flohr (beide in der Klasse bis 52 kg) bei. Ein Lob hatte Kaiser aber auch für Ariane Gertzmann, Liane Heintz (beide +78 kg) und Jacqueline Holes (bis 57 kg) übrig, die sich trotz Niederlagen gegen renommierte Konkurrenz achtbar schlugen.
Die Männer des BCK wurden in der zweiten Bundesliga ihrer Favoritenrolle gerecht und gewannen beim ESV Ingolstadt mit 8:6.

Text: Harald Linder / BNN
Fotos: Joerg Blecker, Marcel Sutter