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Judo-Bundesliga Frauen: BC Karlsruhe will die starke Konkurrenz ärgern

Als Nicole Saam, die Präsidentin des Budo-Clubs Karlsruhe, nach den deutschen Judo-Einzelmeisterschaften im Januar in Stuttgart bei Sappho Coban nachfragte, ob sie in der kommenden Erstliga-Saison wieder für die Frauen des BCK starten würde, zögerte die 25-Jährige keine Sekunde: „Der BCK ist mein Heimatverein und da musste man mich nicht lange überreden, wieder zurückzukommen“, meinte die DM-Zweite und Karlsruher Olympia-Hoffnung damals im Interview.

Zurück kommt Coban vom schwäbischen Erstligisten TSG Backnang, an den sie in der vergangenen Saison vom BCK ausgeliehen war, „damit sie sich mit den besten Kämpferinnen der Liga messen konnte“, wie BCK-Abteilungsleiter Fabian Schley diese Leihe an den deutschen Mannschaftsmeister begründete. Zu dieser Zeit kämpften die BCK-Frauen noch in Liga zwei, doch nach dem Aufstieg kann Coban nun auch im Karlsruher Judo-Dress gegen erstklassige Gegnerinnen antreten und kehrte trotz eines Angebots von Backnang wieder zum BCK zurück. Hier ist die einstige Weltmeisterin (Juniorinnen) eine der Top-Kämpferinnen mit internationaler Erfahrung, die für die BCK-Frauen in dieser Saison auf die Matte gehen.

Internationale Erfahrung hat auch die 25-jährige Serbin Ivana Jandrić, die neu beim Karlsruher Budo-Club ist. In gewissem Maße auch „neu“ beim BCK ist Xenia Coban, obwohl sie dem Verein schon immer angehört. Aber in der vergangenen Saison konnte die jüngere der beiden Coban-Schwestern wegen einer schweren Schulterverletzung fast keinen Kampf bestreiten. Erst Anfang des Jahres kehrte die 21-Jährige wieder auf die Judomatte zurück.

Sonst rekrutiert sich das Team vorwiegend aus Kämpferinnen, die noch im Juniorenbereich (U 21) oder sogar im Kadettenbereich (U 18) startberechtigt sind, aber schon in der letztjährigen Zweitligasaison ihre Klasse unter Beweis gestellt haben. „Wir werden weiter unserer Philosophie treu bleiben, mit Kämpferinnen aus unserem eigenen Nachwuchs und aus der Region zum Erfolg zu kommen“, so Fabian Schley. Zumal sich der BCK in Sachen Verpflichtungen „nicht in finanzielle Abenteuer stürzen wird“, wie Präsidentin Saam klar macht. Denn auch so ist der Gesamtetat von 24 000 Euro, den der BCK für die Frauen (Bundesliga) und die Männer, die in der zweiten Bundesliga kämpfen, zur Verfügung hat, eine Summe, die nur zur Hälfte durch Sponsoreneinnahmen gedeckt ist.

Aber auch ohne das „große“ Geld gelingt es dem BCK immer wieder, Judo auf Top-Niveau anzubieten und der Ehrgeiz des jungen Frauenteams, sich auch gegen die deutschen Topvereine gut aus der Affäre zu ziehen, ist deutlich spürbar, wie Teamchefin Luisa Froitzheim sagt. „Ich glaube, dass wir gut besetzt sind und wir werden uns teuer verkaufen, auch wenn mit Meister Backnang und Vizemeister Speyer natürlich zwei Mannschaften in der Südliga dabei sind, die mit deutschen und ausländischen Topathletinnen bestückt sind“, so Froitzheim. Die sah als Teamchefin zum Saisonauftakt gestern Nachmittag den ersten Auftritt ihrer Truppe. Die hatte in der Alten Reithalle den VfL Sindelfingen zu Gast. Einen Sieger gab es hier aber nicht – man trennte sich 7:7-Unentschieden. Der Kampf zwischen Speyer und Backnang war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet.

Die Männer des Budo-Club Karlsruhe starten in der 2. Bundesliga Süd-West am 6. April mit einem Heimkampf in die neue Zweitliga-Saison. Gegner in der „Alten Reithalle“ ist dann die TSG Backnang. Harald Linder

Bundesliga-Termine Frauen
27. April: JSV Speyer – BCK
8. Juni: TSG Backnang – BCK

Zweitliga-Termine Männer
6. April: BCK – TSG Backnang
11. Mai: 1. JT Heidelberg/Mannheim – BCK
18. Mai: BCK – JT Rheinland
21. Sepember: BCK – HTG Bad Homburg

BCK Frauenteam

Foto: Marcel Sutter