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Projekt will Karlsruher Vereine stärken

Mit Workshops sollen Sportclubs in der Region besser mit Schwierigkeiten umzugehen lernen

Von Volker Knopf

Michaela Grossmann (BBBank, Vierte von links), Bürgermeister Martin Lenz (daneben) und Jörg Albrecht, Vorsitzender „Anpfiff ins Leben“ (daneben), sind neben Vereinsvertretern aus der Region im Wildpark mit von der Partie. Foto: Volker Knopf

Karlsruhe. Sportvereine haben mit mannigfaltigen Problemen zu kämpfen: Ehrenamtsmangel, Mitgliederschwund, Geldnot oder Überalterung in den Gremien. Am Donnerstag hat der von Sport-Mäzen Dietmar Hopp gegründete Verein „Anpfiff ins Leben“ sein Konzept vorgestellt, welches bereits seit etlichen Jahren in der Metropolregion Rhein-Neckar umgesetzt wird. „Wir wollen die Expertise, die wir gesammelt haben, weitergeben und auch die Vereine in Karlsruhe nachhaltig unterstützten“, sagte Jörg Albrecht, Vorsitzender von „Anpfiff ins Leben“ am Donnerstag in den Räumen des BBBank-Wildparks. Workshops und Qualifizierung sollen die Vereine ermächtigen, der aktuellen Herausforderungen Herr zu werden.

„Als deutschlandweiter Vorreiter unterstützen wir junge Sportler und haben ein vitales Netzwerk von Partnern und Sponsoren aufgebaut. Uns geht es um eine ganzheitliche Förderung. Wir verstehen Sportvereine grundsätzlich als Bildungs- und Begegnungsstätten“, so Albrecht. 300 Trainerinnen und Trainer sowie 120 Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter sind mit von der Partie. 200 Vereine seien in der Beratung. Rund zwei Millionen Euro wurden als Förder- und Sponsorengelder bislang an die Vereine weitergegeben. Nun soll das Projekt zum ersten Mal außerhalb der Rhein-Neckar-Region Wirkung zeigen. Der „Anpfiff für Karlsruhe“, der unter „Vereins-Lab“ firmiert, ist auf drei Jahre angelegt und wird von der BBBank finanziell unterstützt. Bei der Premiere dabei sind fünf Vereine aus Karlsruhe und der Region: Fortuna Kirchfeld, Budo-Club Karlsruhe, Viktoria Jöhlingen, TSV Kürnbach und SV Büchenbronn.

Dass Sportvereine von großer gesellschaftlicher Relevanz sind, darauf hob auch Michaela Grossmann von der BB-Bank, ab. Dort treibe man nicht nur Sport, sondern erwerbe soziale Kompetenzen und lerne fürs Leben, gemeinsame Ziele zu verfolgen. Angetan zeigte sich Bürgermeister Martin Lenz (SPD): „Für Karlsruhe ist das ein Riesengewinn. Die Vernetzung von Bildung und Sport ist ein elementares Thema.“

Konkrete Beispiele nannte Sebastian Ebeling. Er ist für die Vereine Ansprechpartner bei „Anpfiff fürs Leben“. Was sind Erfolgsfaktoren für Fundraising? Wie fördert man Netzwerkarbeit? „Man kann die Eltern junger Sportler durch Elternabende stärker mitnehmen. Man könnte in den Vereinsräumen auch Nachhilfe anbieten. Bei der Mitgliedergewinnung sollte man Angebote exakt an die Zielgruppe anpassen“, so Ebeling.

„Wir erhoffen uns neue Impulse, wie man die hierarchischen Strukturen durchlässiger gestalten kann“, sagte Jürgen Weber, Vorsitzender von Fortuna Kirchfeld. Christian Keller (Viktoria Jöhlingen) wünschte sich Ansätze, wie man die Vereinsarbeit auf mehrere Schultern verteilen könne. „Oft bleibt die Arbeit an wenigen hängen und die sind dann überlastet.“ Einig waren sich die Vertreter aller Vereine in ihrer Freude, für das kostenfreie Projekt ausgewählt worden zu sein.